Edmund G. Gardner

Die hl. Caterina von Siena

Eine Studie über Religion, Literatur und Geschichte
des 14. Jahrhunderts in Italien

3. Kapitel

Das Tal der Lilien

 

Nachdem sich das Mysterium ihrer geistlichen Vermählung erfüllt hatte, verließ Caterina – vermutlich im Jahr 1366 – ihre Zelle, um am Leben der Familie teilzunehmen und für die Bekehrung der Seelen zu arbeiten. Die Stimme des himmlischen Bräutigams erklang in ihrem Ohr: Öffne mir, meine Schwester, meine Geliebte, meine Taube, was Fra Raimondo so interpretiert: „Öffne mir die Pforten der Seelen, damit ich eintreten kann. Öffne den Weg, auf dem meine Schafe ein- und ausgehen und ihre Weide finden können. Öffne zu meiner Ehre deine Schatzkammer der göttlichen Gnade und Erkenntnis und breite sie unter den Gläubigen aus.“ Die Gaben, die sie in ihrer Zelle erhalten hatte, sollten nun vor der Welt sichtbar werden.

Wieder einmal – und diesmal gegen den heftigen Widerstand ihrer Familie – verrichtete Caterina die niedrigsten Dienste im Haus. Mit Erlaubnis ihres Vaters hatte sie die Freiheit, den Armen so viel von seinem Vermögen zu geben, wie sie es für richtig hielt. Tag und Nacht kümmerte sie sich um die Kranken in ihren Häusern und in den Spitälern und pflegte mit größtem Eifer diejenigen, die von besonders ekelerregenden Krankheiten befallen waren. Von einer armen Frau namens Cecca, die an Lepra starb und von allen verlassen war, sie aber beschimpfte und verhöhnte, während sie sich aufrieb, um die Angst und die Einsamkeit ihrer letzten Tage zu mildern, wurde sie mit der schrecklichen Krankheit angesteckt, die sich über ihre Hände ausbreitete. Doch als die Frau schließlich starb und Caterina den Leichnam für die Beerdigung vorbereitet hatte, wurde sie auf wundersame Weise geheilt.

Eine ihrer eigenen Mitschwestern, sie heiß Palmerina, war eine ihrer schlimmsten Verleumderinnen gewesen und verfolgte sie noch auf dem Sterbebett mit ihrem Hass; zuletzt durch ihre Gebete bekehrt, starb Palmerina in Frieden, und Caterina sah ihre Seele, die „obgleich noch nicht selig, doch so schön war, wie es Worte niemals ausdrücken könnten.“ Während dieser ganzen Zeit dauerten ihre Gespräche mit ihrem göttlichen Meister und Bräutigam ununterbrochen an und wurden immer inniger, auch wenn er zuweilen nur in Gestalt eines Bettlers zu ihr kam, dem sie ihren Umhang oder das silberne Kreuz ihres Rosenkranzes schenkte. „Durch den Unterricht und die mit Nachdruck erfolgte Anleitung ihres höchsten Lehrers lernte die heilige Jungfrau von Tag zu Tag immer mehr: einerseits sich auf blühendem Lager an den Umarmungen des himmlischen Bräutigams zu erfreuen, aber andererseits auch (zu ihrer weiteren Entwicklung) ins Tal der Lilien hinabzusteigen und so das eine nicht für das andere preiszugeben oder zu vermindern.“[1]

Obwohl sie unerträgliche Schmerzen am ganzen Körper litt, beeindruckte sie alle, die ihr begegneten, mit ihrer gleichbleibend heiteren Stimmung, ihrer unfehlbar guten Laune und der Freude, die sie ausstrahlte. „Sie war immer heiter und fröhlich“, sagt einer ihrer Vertrauten, „vor allem dann, wenn sie von einer Krankheit niedergedrückt wurde; solange sie andauerte, freute sie sich, und sie jubelte und frohlockte im Herrn.“[2] Denen, die ihre nahezu völlige Enthaltsamkeit von irdischer Nahrung kritisierten, antwortete sie gewöhnlich bescheiden: „Gott hat mich für meine Sünden mit einem unge­wöhn­lichen Gebrechen geschlagen, das mich daran hindert, Nahrung zu mir zu nehmen; ich würde gerne essen, aber ich kann nicht. Betet für mich, er möge mir meine Sünden vergeben, derentwegen ich jedes Ungemach erdulde.“[3]

Vom Anfang bis zum Ende ihres Lebens wollte sich Caterina allen unterwerfen, selbst den Dienstboten im Haus ihres Vaters und den Armen, die ihr auf der Straße oder im Hospital begegneten. Sie betrachtete sich allen Ernstes als das niederträchtigste aller Geschöpfe und wollte auch so behandelt werden. Wieder und wieder werden wir hören, dass sie versichert, ihre Sünden seien der Grund für alles Böse um sie herum, und dass sie beinahe allein verantwortlich sei für die Schlechtigkeit der Welt. Sie möchte lieber ihre Fehler nach Maßgabe der Gnaden, die ihr zuteilwurden, bestraft sehen. „Wenn ich völlig entbrannt wäre im Feuer der göttlichen Liebe“, sagte sie einmal zu Fra Raimondo, „und meinen Schöpfer mit glühendem Herzen bitten würde – müsste Er, der doch ganz barmherzig ist, nicht allen seine Barmherzigkeit erweisen und es geschehen lassen, dass alle von dem in mir lodernden Feuer ergriffen werden? Was aber verhindert eine so große Wohltat? Sicher nur meine Sünden! Denn da der Mangel nicht vom Schöpfer kommen kann – da es in ihm nichts Fehlerhaftes gibt –, muss er also in mir liegen und aus mir kommen. Und wenn ich darüber hinaus bedenke, wie viele und welch große Gnaden der Herr mir in seiner Barmherzigkeit bereits geschenkt hat, damit ich so werden könnte, wie ich [vorhin] gesagt habe, und ich durch meine Verderbtheit dennoch immer nicht so bin, dass mir die erkannten Übel klar genug vor Augen stehen –, dann zürne ich mir selbst und beweine meine Sünden. Dennoch verzage ich nicht, sondern hoffe umso mehr, dass der Herr mir und ihnen vergeben wird.“[4]

Es gab tatsächlich Zeiten, in denen sie durch diese Demut unnötig zu leiden hatte. Obwohl sie durch kein Gelübde gebunden war (denn die Dominikaner-Terziarinnen legten damals nicht die Gelübde der Keuschheit, der Armut und des Gehorsams ab, auch wenn es viele gab, die diese Gelübde, wie sie selbst in höchstem Maß befolgten), hatte sich Caterina entschlossen, dem jeweiligen geistlichen Leiter der Mantellatinnen und ihrer Priorin den unbedingten Gehorsam zu leisten, genauso wie gegenüber ihrem eigenen Beichtvater. Raimondo berichtet, dass sie diesem Entschluss so unerbittlich folgte, dass sie, als sie im Sterben lag, sich trotz ihrer Neigung zur Selbstanklage nicht erinnern konnte, ihn jemals nicht eingehalten zu haben. Er schreibt: „Wenn diese heilige Jungfrau kein anderes Leiden zur Zeit ihres Lebens gehabt hätte, als das, was ihre taktlosen Rektoren ihr zufügten, wäre sie in gewisser Weise eine Märtyrerin dank ihrer großen Geduld gewesen. Denn sie verstanden nicht, und oft glaubten sie nicht einmal an die Besonderheit der Gaben, die ihr von oben verliehen worden waren, und wollten sie lediglich auf den Weg der anderen führen, die in herkömmlicher Weise leben; und sie ehrten auch nicht die Gegenwart der göttlichen Majestät, die sie in wunderbarer Weise führte, obwohl sie ständig die offensichtlichen Zeichen sahen. Es war wie bei den Pharisäern, die – als sie die Zeichen und Wunder erlebten – über die Heilungen, die der Herr am Sabbat wirkte, murrten und sagten: Dieser Mensch kommt nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hält.“[5]

Beinahe von Anfang an war sie Verfolgungen ausgesetzt, die durchaus greifbarer waren als die Angriffe der bösen Geister in ihren Visionen, und sie dauerten während der ganzen ersten Jahre ihres öffent­lichen Wirkens an. Die Menschen, denen sie sich solcherart geistig unterworfen hatte, und insbesondere die Frauen, lehnten ihre Lebensweise ab und misstrauten ihrem Verhalten. „Sie konnte kaum einen Akt der Hingabe in der Öffentlichkeit ausüben, ohne dass sie Verleumdungen, Hindernisse und Verfolgungen zu erleiden gehabt hätte – besonders durch jene, die sie am meisten hätten beschützen und sie sogar in diesen Taten hätten bestärken müssen.“ Nicht nur Suora Palmerina, auch andere Mantellatinnen, ihre Mitschwestern, schmähten und verleumdeten sie und forderten ihre Oberen auf, sie zurechtzuweisen. Es gelang ihnen sogar, einige Dominikaner auf ihre Seite zu ziehen, die sich weigerten, etwas mit ihr zu tun zu haben, sie vom Empfang des Allerheiligsten Sakraments des Altares ausschlossen und ihr sogar eine Zeit lang ihren treuen Beichtvater vorenthielten. Manchmal bestanden sie darauf – nachdem sie sich herabgelassen hatten, sie in ihrer Kirche kommunizieren zu lassen –, sie müsse das Dankgebet entfallen lassen und sofort nach Hause gehen. Das war für Caterina schier unmöglich, da sie gewöhnlich mit solcher Inbrunst kommunizierte, dass sie unmittelbar danach in einen Zustand der Ekstase geriet, in dem sie für Stunden völlig bewusstlos war. Als man sie einmal so vorfand, wurde sie zur Mittagszeit gewaltsam aus der Kirche geworfen und in der Sonnenhitze liegengelassen, von einigen ihrer Gefährtinnen bewacht, bis sie wieder zu sich kam. Ein Mönch trat sogar brutal nach ihr, als sie hilflos dalag. Es wird berichtet, dass es mit ihm ein böses Ende nahm; ebenso wie mit einem anderen Mönch ähnlichen Charakters, „fromm seinem Habit nach, aber nicht in seinen Taten“, der sie – als die Mitbrüder nach dem Abendessen im Chor von San Domenico waren – in der Kirche in Ekstase erblickte, zu ihr hinging und sie an vielen Stellen mit einer Nadel stach. Caterina erwachte nicht im Mindesten aus ihrer Ekstase, aber später, als sie wieder zu sich kam, spürte sie den Schmerz in ihrem Körper und entdeckte, dass sie auf diese Weise verwundet worden war.[6]

Alle diese Dinge ertrug Caterina mit der ihr eigenen unerschütterlichen Geduld und Demut. Sie täten das alles in heiliger Absicht und zum Nutzen ihrer Seele, sagte sie, und sie betete für ihre Widersacher stets ebenso wie für freundliche und geliebte Wohltäter. Keine Klage kam je über ihre Lippen, nicht einmal, als ein Mönch ihr das Geld raubte, das für die Armen bestimmt war. „Auf ihrer Zunge und in ihrem Herzen hatte sie nichts anderes als Jesus; die Straße entlang ging sie mit Jesus; ihre Augen blickten fest auf Jesus und öffneten sich niemals neugierig, um andere Gegenstände wahrzunehmen, außer sie waren bestimmt, sie zu Jesus zu führen. Deswegen sah man sie häufig in Ekstase, durch wundersame Anziehungskraft hochgehoben und ohne Besinnung.“ Als man ihr später erzählte, dass die Menschen sie eine Heuchlerin und Betrügerin nannten, antwortete sie: „Sie sagen die Wahrheit, denn wenn die Welt mich erkennen würde, würde sie mich steinigen, denn ich bin die allergrößte Sünderin. Was kann ich anderes tun, als alle zu beschwören, für mich zu beten, auf dass Gott mich erleuchte und mich zur Demut und Geduld und zur Buße für meine Sünden bringe? Könnte ich doch nur die Füße derer umarmen und küssen, die mich so gut kennen!“[7]

Am schwersten zu ertragen war es für sie, wenn man ihr das Allerheiligste Sakrament verweigerte. Wann immer sie konnte, empfing sie täglich die hl. Kommunion; sie war nicht nur die Mitte ihres geistigen Lebens, auch ihre körperliche Existenz schien davon abzuhängen. So groß war ihr brennendes Verlangen, auf diese Weise mit ihrem himmlischen Bräutigam vereint zu sein, dass es nicht nur eine seelische, sondern auch eine körperliche Qual war, seiner Umarmung beraubt zu sein. „Ich bin ein elender Mensch“, schreibt sie an einen ihrer Ordensbrüder, „denn meine Sünden sind so zahlreich, dass ich, seitdem Ihr weggegangen seid, niemals würdig war, das allersüßeste und verehrungswürdigste Sakrament zu empfangen. Ich sage Euch das im Vertrauen auf Eure Hilfe und Euer Gebet, damit ich wieder bereit werde, die Fülle der Gnade zu empfangen. Verzeiht, Vater, meine Torheit! Denkt an mich bei der heiligen Messe, damit ich den süßen Leib des Gottessohnes auf geistige Weise von Euch empfangen kann.“[8] Doch nicht nur ihre Feinde, sondern sogar ihr Beichtvater schien gegen sie zu sein. Manchmal befahl ihr selbst Fra Tommaso unter der Pflicht des Gehorsams, ihren Visionen zu misstrauen, ihr Leben ähnlich dem der anderen zu ordnen, um Aufsehen zu vermeiden, und sich zum Essen zu zwingen. Demütig und geduldig gehorchte sie ihm stets in Bezug auf das Letztgenannte und fand in den Qualen, die ihr der Versuch zu essen und zu trinken verursachte, eine neue Form, Buße zu tun. „Lasst uns gehen und diese elende Sünderin bestrafen“, pflegte sie mit einem Lächeln zu sagen, wenn es Zeit war, und obwohl sie das Wenige, das sie aß, nur kaute, ohne zu schlucken, war der Schmerz so unerträglich, dass Fra Raimondo sie in späteren Jahren drängte, diese Versuche zu unterlassen, gleichgültig, was geredet würde. Dennoch hielt sie bis zu ihrer letzten Krankheit daran fest, obwohl die Qual, die es ihr verursachte, beinahe täglich schlimmer und heftiger wurde.

Freunde und Schüler beiderlei Geschlechts begannen nun, sich um sie zu versammeln. Die kleine Zelle im Haus ihres Vaters wurde zum Zentrum religiösen Lebens, ein spirituelles „Ewiges Licht“ für alle in Siena, die nach Gerechtigkeit suchten.

Eine kleine Gruppe aus der Schar der Mantellate begann, sie ständig zu begleiten. Die Wichtigsten unter ihnen waren jene, die wir noch immer in Bazzis berühmtem Fresko[9] an ihrer Seite sehen: Alessa Saracini und Cecca (Francesca) Gori, beide Witwen von adeliger Abstammung, die ihren gesamten Besitz den Armen gegeben und den schwarz-weißen Habit der Buße genommen hatten. Letztere, eine ältere Frau, hatte drei Söhne im Dominikaner-Orden, vermutlich sehr junge Novizen. Von ersterer schreibt Fra Raimondo, dass sie – obwohl sie erst später ihre Schülerin wurde – seiner Meinung nach die erste vollkommene und Caterinas treueste Nachfolgerin war. Beide scheinen gebildete Frauen gewesen zu sein und häufig Caterinas Briefe für sie geschrieben zu haben. Mit ihnen eng verbunden war Caterinas geliebte Schwägerin Lisa, „meine Schwägerin dem Gesetz nach, aber meine Schwester in Christus“, die Frau ihres Bruders Bartolommeo; alle Mitglieder der Familie Jacomo di Benincasa lebten damals unter einem Dach. Ihre leibliche Schwester Lisa[10] scheint ebenfalls den Habit genommen zu haben. Eine weitere ihrer ersten Gefährtinnen war eine gewisse Caterina di Ghetto (oder Scetto), möglicherweise die Tochter eines Schwagers der Heiligen, eine der jungen unverheirateten Frauen, die sich nach dem Vorbild Caterinas den Dominikaner-Terziarinnen anschlossen.

Die ersten männlichen Nachfolger Caterinas waren zwei junge Dominikaner: Fra Tommaso di Antonio Nacci Caffarini, ein Novize, damals etwa siebzehn Jahre alt, und Fra Bartolommeo di Domenico, der etwas älter und bereits Priester war; er war gemeinsam mit Fra Tommaso della Fonte im Noviziat gewesen. Neben Fra Raimondo verdanken wir die meisten Informationen über Caterina der Ergebenheit dieser beiden Mönche. Es ist möglich, dass sie ihr zum ersten Mal von Fra Tommaso della Fonte vorgestellt wurden, und zwar in der Zeit ihrer strengen Abgeschiedenheit und ihres Rückzugs in ihrer Zelle, die auch weiterhin das Zentrum des spirituellen Lebens ihrer gesamten Gefolgschaft blieb.

Fra Bartolommeo gibt uns eine genaue Beschreibung dieser Zelle, bevor sie diese verließ, als sie mit keinem Menschen sprach – außer auf Weisung oder mit Erlaubnis ihres Beichtvaters. Wir sehen Tür und Fenster immer geschlossen, das harte Lager aus bloßen Brettern, die kleinen Lampen, die Tag und Nacht vor den Bildnissen Christi, der Jungfrau Maria und der Heiligen, die dort dargestellt waren, brannten.[11] In Worten, die seltsam an jene der Vita Nuova erinnern – nur weniger dichterisch und etwas einfacher ausgedrückt –, erzählt er uns, wie bei ihm – obwohl auch er jung und in diesem Punkt offensichtig stark anfällig war – jede fleischliche Leidenschaft erlosch, wenn er sich ihr näherte, und dass andere, die ihm üblicherweise im Denken und Fühlen durchaus ähnlich waren, dieselbe Erfahrung machten. „Denn ihr Anblick und ihre Rede schienen eher einen engelgleichen als irdischen Duft der Reinheit auszuströmen, der in die Herzen eindrang, wobei ihre Miene stets fröhlich und heiter war.“ Ebenso erging es Dante, als er Beatrices nobili e laudabili portamenti zu sehen bekam: „Und obgleich ihr Bild, das mir stets vor Augen blieb, eine Macht der Liebe war, die über mich herrschte, war es dennoch von so edler Natur, dass es niemals zuließ, dass die Liebe mich übermannte ohne den treuen Rat des Verstandes.“[12]

Allerdings gab es einiges, was Bartolommeo zunächst nur schwer akzeptieren konnte. Er bemerkte, dass Caterina, wenn sie nach ihren langen Ekstasen das Bewusstsein wiedererlangte, stets zu wissen schien, was ihre Gefährtinnen in der Zwischenzeit getan hatten, und sie manchmal wegen ihres eitlen Geredes oder ihrer Zeitverschwendung zurechtwies. Der Mönch, „ein Mann von schlichtem Gemüt und zu dieser Zeit noch nicht mit den Kräften der heiligen Jungfrau vertraut“, konnte nicht sofort glauben, dass sie das aus einem – wie er es ausdrückt – prophetischen Geist tat.

„Als ich aber zu jener Zeit einmal mit dem bereits erwähnten Beichtvater ihre Kammer aufsuchte, fragte sie uns nach einem langen Gespräch, was wir um die zweite und dritte Stunde der Nacht getan hätten. Wir aber wollten sie auf die Probe stellen und sagten, indem wir sie unsererseits fragten: ‚Was glaubt Ihr?‘ Und sie antwortete: ‚Wer wüsste das besser als Ihr selbst?‘ Da gab ich dem genannten Beichtvater ein Zeichen, und er fügte hinzu: ‚Ich befehle dir unter dem Gebot des Gehorsams, sage uns, wenn du weißt, was wir um diese Zeit getan haben.‘ Sie aber weigerte sich demütig, das zu tun und entschuldigte sich wie zuvor. Der Beichtvater jedoch gab ihr nochmals unter Berufung auf den Gehorsam die gleiche Weisung. Da sagte sie, den Kopf bescheiden gesenkt: ‚Ihr wisst genau, dass ihr zu viert zu später Stunde lange Zeit in der Zelle des Subpriors gewesen seid und ein Gespräch geführt habt.‘ Wir fragten sie, wer jene vier gewesen seien, und sie nannte jeden Einzelnen; und als wir sie fragten, was wir gesprochen hätten, antwortete sie, dass wir größtenteils über Dinge gesprochen hätten, die mit der Rettung unserer Seelen zu tun hätten, obgleich wir uns zeitweilig auch anderen Themen zugewandt hätten. Ich war erstaunt, zweifelte aber immer noch, ob nicht einer von uns vieren ihr das erzählt hätte. Da ich also herausfinden wollte, ob sie dies durch einen Menschen oder durch den Geist der Prophetie wisse, kam ich am folgenden Tag zu ihr und sagte während unseres Gesprächs: ‚Meine Mutter (denn so pflegten wir sie zu nennen), ‚woher wusstet Ihr, was wir tun?‘ Darauf sagte sie: ‚Wisse, mein Sohn, seit es unserem lieben Erlöser gefallen hat, mir die Söhne und Töchter anzuvertrauen, die ich aus seinen Händen besitze, ist mir nichts verborgen, was sie betrifft; sondern er zeigt mir deutlich alles, was mit ihnen geschieht.‘ Darauf erwiderte ich: ‚Ihr wisst also, was ich gestern Abend in der nächtlichen Stunde getan habe?‘ Und sie antwortete mir: ‚Natürlich, du hast geschrieben, und zwar hast du über dieses und jenes Thema geschrieben.‘ So war es tatsächlich. Und sie fügte hinzu: ‚Mein Sohn, ich wache stets und bete immer für euch, meine Kinder, und für andere, bis in eurem Konvent die Glocke zur Matutin ruft und mir anzeigt, was ihr tut. Ja, wenn ihr gute Augen hättet, könntet ihr mich in eurer Mitte sehen – so deutlich, wie ich euch alle und jeden Einzelnen von euch sehe, wer ihr seid, wo ihr seid und was ihr tut. Sehr oft leistet mir unser lieber Erlöser Gesellschaft, während ich die Psalmen bete und in dieser kleinen Zelle auf- und abgehe, und er spricht mit mir und lehrt mich viele Dinge. Wenn er aber sieht, dass ich müde bin, setzt er sich dort drüben hin, und ich sitze auf sein Geheiß zu seinen Füßen und wir sprechen miteinander bis zu der genannten Stunde. Aber wenn diese Stunde gekommen ist, erlaubt er mir zu schlafen und sagt: Geh, meine Tochter, und ruh dich aus, während deine Brüder, die sich jetzt zur Matutin erheben, mich an deiner Stelle preisen. Und so schlafe ich. Dann, nach einer kurzen Weile des Schlummers, stehe ich gleich wieder auf.‘“[13]

Zunächst war Bartolommeo nicht erbaut, als er hörte, wie sie sich selbst als misera, miserabile, elender als alle Menschen, Grund für alles Böse, das begangen wird, bezeichnete. Er dachte, sie würde nicht wirklich meinen, was sie sagte, bis sie – auf die Frage, wie das sein könne, da sie offenkundig die Sünden verabscheute, die viele täglich mit Vergnügen begehen – ihm ebenso antwortete wie später Fra Raimondo: „O Vater, ich sehe, dass Ihr meinen elenden Zustand nicht erkennt. Denn ich Unselige habe von meinem Schöpfer so viele und so wunderbare Gaben erhalten, dass, wie ich glaube, nicht einmal ein Schurke so verderbt wäre, dass er – hätte er diese Gaben erhalten – nicht ganz und gar entflammt und in Liebe zu seinem Schöpfer entbrannt wäre. Und sowohl durch das gelebte Beispiel als auch durch die Worte seiner Lehre würde er die Herzen der Menschen so sehr für die Liebe zu unserer himmlischen Heimat und zur Geringschätzung des irdischen Lebens entflammen, dass sie von ihren Sünden ablassen würden. Wenn daher ich Unselige, die mit so vielen Gaben beschenkt wurde, das nicht tue, was kann ich über mich in Wahrheit anderes sagen, als dass ich höchst undankbar gegen meinen Gott bin und dass ich die Ursache bin für den Untergang aller, die ich vom Bösen abhalten und zum Guten hätte ermutigen können? Hätte ich meine Pflicht erfüllt, so hätte ich sie durch die Stärkung mit dem Wort Gottes auf den rechten Weg gebracht und sie durch das Beispiel eines heiligen Lebens dazu anregen können, in rechter Weise zu handeln; und da ich das nicht getan habe, wie ich es hätte tun können, bin ich zweifellos schuldig.“[14]

Das waren Bartolommeos letzte Zweifel. Er wurde ihr eifrigster Anhänger und Verteidiger und fungierte häufig als ihr Beichtvater und der ihrer gesamten geistlichen Gemeinschaft. Ein gewisser Fra Lazzarino aus Pisa, ein Franziskaner, war einer der ersten, der ihm zu ihren Füßen folgte. Lazzarino war ein wortgewandter und populärer Prediger, ein Mann von beachtlicher Gelehrsamkeit, wenn auch keineswegs ein vorbildlicher Franziskaner, was sein Gelübde der Armut betraf, und lehrte zu dieser Zeit Philosophie in Siena. Er hasste den Namen Caterinas, verunglimpfte sie sowohl öffentlich als auch privat und verfolgte ihre Freunde. Da er um die Verehrung von Fra Bartolommeo wusste, der damals gelegentlich Vorlesungen über die Sentenzen von Petrus Lombardus hielt, versuchte er, ihn unter den Studenten unbeliebt zu machen. Als er feststellte, dass seine Bemühungen gegen Caterinas guten Ruf vergebens waren, begann er öffentlich gegen sie zu predigen und, als auch das fehlschlug, beschloss er, sie unter dem Vorwand der Verehrung aufzusuchen, um ihr im Gespräch eine Falle zu stellen. Mit dieser Absicht erschien er am Abend des Festes der heiligen Jungfrau und Märtyrerin Katharina in Bartolommeos Zelle und bat, ihn zu ihr zu bringen; und der Dominikaner, der dachte, sein Herz sei erweicht worden, begleitete ihn mit Erlaubnis von Fra Tommaso della Fonte zu ihrem Haus. Was dann geschah, soll Bartolommeo selbst erzählen:

„Als wir ihre heilige Zelle betraten, setzte sich Fra Lazzarino auf einen Schemel; sie nahm zu seinen Füßen auf dem Boden Platz, während ich mich abseits auf die gegenüberliegende Seite setzte. Beide schwiegen für eine Weile. Schließlich begann er: ‚Ich habe so viel Gutes von deiner Heiligkeit vernommen und dass der Herr dir das Verständnis der Schriften eröffnet hat, dass ich gekommen bin, dich zu sehen, in der Hoffnung, etwas zu hören, was meine Seele erbaut und tröstet.‘ Aber sie antwortete: ‚Ich bin froh über Euer Kommen, denn da Ihr gelehrt und in den heiligen Schriften bewandert seid, womit Ihr Tag für Tag die Seelen der Menschen stärkt, so glaube ich, dass Euch der Herr gesandt hat, um meine arme Seele zu trösten. Und so bitte ich Euch um der Liebe Jesu Christi willen, mich dieses Trostes zu würdigen.‘ Als die Zeit mit solchen Gesprächen verging und bereits die Nacht hereinbrach, sagte er (nicht wirklich über sie spottend, wie er gedacht hatte, ihr aber dennoch in seinem Herzen wenig Bedeutung beimessend): ‚Ich sehe, es ist schon spät, und will daher besser gehen. Ich werde bei anderer Gelegenheit zu einer günstigeren Stunde wiederkommen.‘ Während er sich erhob und weggehen wollte, folgte ihm die heilige Jungfrau, kniete nieder, kreuzte die Arme vor ihrer Brust und bat ihn, sie zu segnen, was er auch tat. Als sie seinen Segen erhalten hatte, bat sie ihn, ihrer im Gebet zu gedenken. Er aber, eher aus Schamgefühl als aus Verehrung, bat sie seinerseits, für ihn dasselbe zu tun, was sie gerne versprach. So ging er also weg, wie gesagt, ohne ihr weitere Beachtung zu schenken, da er sie wohl für eine rechtschaffene Frau hielt, die aber ihres herausragenden Rufes nicht würdig sei.“

In der folgenden Nacht stand Lazzarino auf, um über die Vorlesung nachzudenken, die er am nächsten Morgen zu halten hatte, und wurde von einer Flut von Tränen überwältigt, die er nicht zurückhalten konnte. Am Morgen zwang er sich, zur Universität zu gehen und seine Vorlesung flüchtig zu halten, verließ aber sofort den Raum, nachdem er geendet hatte, weil aus seinen Augen erneut ein Strom von Tränen hervorbrach. So verging der Tag, bis er in der Nacht zu begreifen begann, dass er Gott unwissentlich beleidigt hatte. Da sprach eine Stimme in seinem Herzen: „Hast du so schnell vergessen, dass du am Tag zuvor meine treue Dienerin Caterina mit so stolzem Sinn verächtlich behandelt und dich – obgleich nur vorgetäuscht – gleichwohl ihrem Gebet empfohlen hast?“ Noch vor Sonnenaufgang verließ er seinen Konvent San Francesco und eilte zu Caterinas Haus. Caterina selbst, „wohl wissend, was ihr Bräutigam in diesem Mann gewirkt hatte“, öffnete die Tür. Er warf sich ihr zu Füßen; sie kniete nieder und bat ihn, aufzustehen. Dann betrat er die Zelle, setzte sich demütig wie sie auf den Fußboden und ersuchte sie nach „einem langen und heiligen Gespräch“, ihn als Sohn anzunehmen und ihn den Weg zu Gott zu führen. „Als sie aber sagte, dass er die Wege Gottes aus den heiligen Schriften besser kenne, antwortete er, er kenne die Schale, sie aber hätte den wahren Kern gekostet. Schließlich antwortete sie, durch seine aufrichtigen Bitten genötigt: ‚Der Weg der Rettung für Eure Seele besteht darin, dass Ihr den Glanz der Welt und all ihre Gunst verachtet, alles Geld und alles Überflüssige weggebt und so dem gekreuzigten Christus und Eurem Vater, dem heiligen Franziskus, in aller Blöße und Demut nachfolgt.‘“

Fra Lazzarino war wie verwandelt. Er verschenkte alles, was er besaß, sogar seine Bücher, ausgenommen einen Kommentar zu den Evangelien, den er für seine Predigten benötigte, „und machte sich so zu einem wahren Bettler Christi.“ Er wurde ein eifriger Verteidiger von Caterinas Anliegen und musste in der Folge zahlreiche Verfolgungen über sich ergehen lassen, vor allem von seinen eigenen Mitbrüdern, doch blieb er in allem siegreich und widmete sich der Bekehrung der Seelen. Ein franziskanischer Mitbruder berichtet uns, dass er die Gesellschaft der anderen mied und in verlassenen Einsiedeleien lebte, aus denen er zuweilen hervortrat, um den Menschen zu predigen, und dass bei diesen Gelegenheiten seine Worte wie flammende Pfeile in die Herzen aller drangen, die ihn hörten.[15]

Obwohl Bartolommeo erklärt, dass er später sein enger Vertrauter geworden sei, scheint Lazzarino – vielleicht wegen seiner Zugehörigkeit zu einem rivalisierenden Orden – niemals sehr eng mit Caterinas geistlicher Familie verbunden gewesen zu sein. Wir besitzen jedoch einen von Caterina diktierten Brief an ihn, undatiert, aber vermutlich aus späterer Zeit, einen Brief, in dem die Dominikaner-Terziarin den engelsgleichen Vater von Assisi auch als den ihren bezeichnet:

„Jesus hängt am Kreuz“, schreibt sie, „als unsere Regel und unser Weg, als ein für uns geschriebenes Buch, in dem auch alle Ungebildeten und Blinden lesen können. Das erste Kapitel des Buches handelt nämlich von Hass und Liebe: von der Liebe zur Ehre des Vaters und vom Hass auf die Sünde. Deshalb, liebster und teuerster Bruder (und Vater aus Ehrfurcht vor dem heiligsten Sakrament), lasst uns diesem süßen Buch folgen, das uns so liebevoll den Weg weist. Sollte es aber geschehen, dass unsere drei Feinde – die Welt, das Fleisch und der Teufel – uns auf dem Weg überfallen, dann wollen wir es so machen wie unser Vater, der heilige Franziskus, und die Waffen des Hasses ergreifen. Damit die Welt ihn nicht gefangen nimmt, wählte er die heilige, wahre und völlige Armut – und ich möchte, dass wir es genauso machen. Und wenn der Dämon des Fleisches gegen den Geist zu rebellieren versucht, dann soll das Missfallen daran unseren Leib züchtigen und kasteien – wie es auch Euer Vater getan hat, der seinen Weg der Heiligkeit stets voll Eifer und nicht mit Nachlässigkeit gegangen ist. Und sollte uns der Teufel mit vielen Vorstellungen und verschiedenen Fantasien und knechtischer Furcht begegnen und unseren Geist und unsere Seele in Besitz nehmen wollen, dann soll uns davor nicht bange sein; denn all diese Dinge sind machtlos geworden durch die Kraft des Kreuzes. O süßeste Liebe! Diese drei Feinde können uns nicht mehr antun, als Gott ihnen erlaubt, denn Gott will nichts anderes als unser Heil, und er lässt daher nur so viel zu, als wir ertragen können. Seid getrost, seid getrost und fürchtet Euch nicht vor dem Leiden! Bewahrt Euch stets einen heiligen Willen, der sich nur auf das konzentrieren soll, was Christus liebt und was Gott hasst.[16] Wenn unser Wille so mit Hass und Liebe gewappnet ist, gewinnt er eine solche Stärke, dass – wie der heilige Paulus sagt – weder die Welt noch der Teufel noch das Fleisch uns von diesem Weg abbringen können. Ertragen wir also, ertragen wir, liebster Bruder. Denn je mehr Leiden wir hier auf Erden mit dem gekreuzigten Christus auf uns nehmen, desto größer wird die Herrlichkeit sein, die wir dafür empfangen werden; und kein Leiden wird so reich belohnt als die Mühsal des Herzens und die Qual des Geistes. Denn sie sind die schlimmsten von allen, und daher sind sie auch des größten Lohnes würdig.“[17]

Es ist bemerkenswert, dass Caterina anscheinend nie etwas mit Giovanni Colombini zu tun gehabt hat. Obwohl sie häufig das Kloster von Santa Bonda in Lisas Begleitung besuchte und mit zwei dort befindlichen Nonnen korrespondierte, macht sie in ihren Briefen niemals eine Anspielung auf Giovanni. Sein Cousin, Matteo Colombini, war dagegen unter ihren Briefpartnern, und Tommaso di Guelfaccio, dem wir unter den Gesuati begegnet sind, scheint einer der ersten gewesen zu sein, der ihre Zelle aufsuchte und später bis zu einem gewissen Grad an ihren Aktivitäten beteiligt war.  

Während die geistliche Familie seiner Tochter auf diese Art und Weise entstand, starb Jacomo di Benincasa. Er war stets ein zärtlicher und liebevoller Vater gewesen, besonders in den späteren Jahren, und Caterina „fand seine Seele bereit zum Heimgang, ohne durch irgendeinen Wunsch des irdischen Lebens zurückgehalten zu werden, wofür sie ihrem Erlöser unendlich dankbar war.“ In späteren Jahren erzählte sie Fra Raimondo, dass sie im Gebet mit dem Herrn gerungen habe, damit ihr Vater nicht die Qualen des Fegefeuers erleiden müsse, und schließlich diese Gnade von ihm erhalten habe unter der Bedingung, dass sie diese an seiner Stelle ertragen solle. Im Augenblick seines Todes überfiel sie ein heftiger Schmerz in der Seite, der sie bis zum Ende ihres Lebens nie mehr verließ. „Als er starb, lächelte die heilige Jungfrau freudig bewegt und sprach: ‚Gelobt sei der Herr, wollte Gott, dass mir das Gleiche beschieden wäre wie Euch!‘ Und während die anderen während der Trauerfeierlichkeiten weinten, konnte sie ihre Freude und Glückseligkeit nicht verbergen. Als ob sie der Tod des Vaters nicht berühre, sprach sie der Mutter und den anderen Trost zu, denn sie hatte ja gesehen, wie seine Seele, als sie das Dunkel des Leibes verließ, sogleich in das ewige Licht einging.“[18]

Jacomo di Benincasa wurde in San Domenico am 22. August 1368 bestattet. Er war ein Mann des alten Regimes und starb nur wenige Wochen vor dem Sturz seiner Partei im Staat, der auch seine Familie in vergleichsweise große Armut stürzen sollte. Ein Jahr vor seinem Tod hatte ein großes Ereignis alle, die nach Gerechtigkeit suchten, mit Hoffnungen auf eine neue Ära und eine Erneuerung der Kirche erfüllt; Hoffnungen, von denen Jacomo nicht mehr erleben sollte, dass sie zunichtegemacht wurden: Ein souveräner Pontifex war in Italien gelandet, und der Nachfolger des heiligen Petrus war nach Rom zurückgekehrt.



[1] Legenda, II. ii. 4 (§ 130).

[2] Contestatio Fr. Thomae Caffarini, Processus, S. 1258; [Prozess, S. 27, 53, 73].

[3] Legenda, II. v. 9 (§ 174).

[4] Legenda, Prolog I. (§ 13).

[5] Legenda, I. ix. 1 (§ 80).

[6] Legenda, III. vi. 12, 13 (§§ 406, 407); Contestatio Fr. Simonis de Cortona (Casanatense, MS.) S. 514, 515; [Prozess, S. 685].

[7] Tantucci, S. 38; Contestatio Fr. Barontis, MS. cit., S. 509, 510; [Prozess, S. 675f].

[8] Brief 70 (114).

[9] [Von Giovanni Antonio Bazzi, gen. Sodoma (1477–1549), stammen die Fresken in der Caterinen-Kapelle von San Domenico in Siena].

[10] [Der Eintrag im Necrolog von San Domenico zum Jahr 1374 lautet: „Lisa soror katerine, vestita de hospitaluccio, mortua est die xiii decembris“ (vgl. Fontes vitae … 20, S. 119). Lisa war bei jenen Schwestern, die im Spital am Campo Regio für die Betreuung der Kranken zuständig waren, und starb an der Pest des Jahres 1374].

[11] Contestatio Fr. Bartholomaei, Processus, S. 1312; [Prozess, S. 423].

[12] Vgl. Contestatio cit., S. 1314 [Prozess, S. 425f], mit der Vita Nuova, §§ 2 und 19.

[13] Contestatio cit., S. 1320, 1321; [Prozess, S. 438f].

[14] Contestatio cit., S. 1346, 1347; [Prozess, S. 488].

[15] Contestatio cit., S. 1347 – 135, [Prozess, 489–495]; Contestatio Fr. Angeli de Salvettis (O.F.M.), loc. cit., S. 1367, [Prozess, 655f].

[16] Das heißt, bleibe willentlich standhaft in der Liebe zur Tugend und im Hass gegen das Laster.

[17] Brief 225 (121). Dieser Brief beantwortet möglicherweise einen von Lazzarinos Briefen an sie, von dem ein verstümmeltes Fragment in der Biblioteca Comunale, Siena (MS. T. iii. 3), aufbewahrt wird, in dem – soweit man aus dem verbliebenen Rest einen Sinnzusammenhang erschließen kann – er sich über die Verfolgung zu beklagen scheint, die er durch seine franziskanischen Mitbrüder zu erdulden hat. Er ist datiert mit „Florenz, am Pfingsttag“ (in Firenze lo dì dela pentecoste) und gerichtet an „Caterina von Siena, Braut Jesu Christi des Gekreuzigten und Dienerin seiner Diener und Mutter seiner Ihm treu Ergebenen, in Pisa“ (Chaterina da Siena sposa di Jeso Cristo crocifixo et serva de suo servi et madre de suo fedeli devoti, in Pisa).“ Beide Briefe stammen vermutlich aus dem Jahr 1375.

[18] Legenda, II. vii. 4 (§§ 220–222).