Sünde

So wie alle Tugenden aus der Leben schenkenden Liebe hervorgehen, so kommen alle Laster aus der Eigenliebe, die den Tod bringt und jegliche Tugend in der Seele auslöscht.
(Brief 164, an Monna Melina Barbani)

Vor allem drei Laster sind es, die Christus ganz besonders missfallen: die Unkeuschheit, die Habsucht und der aufgeblähte Stolz.
(Brief 109, an Bérenger, Abt von Lézat)

Sündigen ist menschlich, aber auf der Sünde zu beharren, ist teuflisch.
(Brief 348, an Johanna von Anjou, Königin von Neapel)

Der Mensch wird zu dem, was er liebt.
(Brief 29, an Regina della Scala)

Unsere Sünde liegt nur darin, dass wir lieben, was Du [o Gott] hasst, und hassen, was Du liebst.
(Gebet 9)

Manchmal tun wir sogar so, als ob wir mit den begangenen Sünden, die wir bei anderen sehen, einverstanden wären, nur um ihnen zu gefallen und nicht deren Missgunst auf uns zu laden. Dabei handeln wir stets gegen unser Gewissen, das uns sagt, dass beides nicht in Ordnung ist, weder unser Tun noch das der anderen.
(Brief 361, an eine hochstehende Dame)

Die Ursache der Sünde ist die Eigenliebe; sie nährt den verkehrten Willen, der gegen die Vernunft rebelliert.
(Brief 80, an Giovanni Tantucci)

Die selbstsüchtige Liebe lässt keine Gerechtigkeit zu, aus Angst um den Verlust unserer Stellung oder weil wir anderen Menschen mehr gefallen wollen als Gott.
(Brief 55, an Guillaume Rainaud)

Die Eigenliebe kann keine Kritik ertragen.
(Brief 312, an Johanna von Anjou, Königin von Neape)

Der Hochmut ist das Haupt und der Ursprung alles Bösen.
(Dialog 42)

Durch die Sünde verlieren wir das Leben der Gnade und unsere Würde.
(Brief 362, an Johanna von Anjou, Königin von Neapel)

Wenn wir gegen andere Geschöpfe sündigen, treffen wir damit auch ihren Schöpfer.
(Brief 207, an die Signoria von Florenz)

Es ist uns nicht erlaubt, auch nur die geringste Sünde zu begehen – nicht einmal zur Rettung der ganzen Welt, wenn dies möglich wäre, da wir den Schöpfer, der in sich alles Gute umfasst, nicht beleidigen dürfen zum Nutzen der Geschöpfe, die aus sich selbst nichts sind.
(Gebet 15)

Das Merkmal der Sünde ist der ungeordnete und verkehrte Wille. Nur dann, wenn sich unser Wille nicht an Gott ausrichtet, kommt es zur Sünde.
(Brief 282, an Nicola da Osimo)

Gott achtet mehr auf unseren guten Willen als auf unsere Fehler.
(Brief 99, an Neri di Landoccio Pagliaresi)

[Gott Vater spricht]: Unendlich sind die Wege Meiner Vorsehung, um die Seelen der Sünder aus der Schuld der Todsünde zu befreien.
(Dialog 143)