Sehnsucht

Es gibt drei Arten zu beten. Die erste Art ist das ständige Gebet, das heißt die ständige heilige Sehnsucht. Diese Sehnsucht betet vor Gottes Angesicht in allem, was Du tust, weil sie alle Deine geistlichen und körperlichen Tätigkeiten auf die Verherrlichung Gottes ausrichtet.
(Brief 26, an Eugenia, ihre Nichte)

[Euer Gebet] muss ein demütiges, vertrauensvolles und beharrliches Gebet sein, verbunden mit einer andauernden heiligen Sehnsucht. In dieser Sehnsucht müsst Ihr alle Eure manuellen und geistigen Arbeiten verrichten, dann wird daraus ein immerwährendes Beten, weil dann eben diese heilige und wahre Sehnsucht im Angesichte Gottes betet.
(Brief 203, an einige Olivetaner-Novizen in Perugia)

Durch die Sehnsucht und Liebe nach der Ehre Gottes wird den Ehrungen von Seiten der Welt jegliche Bedeutung genommen.
(Brief 183, an Iacopo da Itri, Erzbischof von Otranto)

Nur im Blut [Christi] können wir unsere Sehnsucht stillen, denn es ist vermischt und vermengt mit der ewigen Gottheit, mit der unendlichen Wesenheit, die uns übersteigt, und mit dem Feuer der göttlichen Liebe, da es aus Liebe vergossen wurde.
(Brief 87, an Giovanna Pazza)

Lasst Euer Verlangen und Eure Sehnsucht nicht sterben von heute an bis zum Ende Eures Lebens!
(Brief 134, an die Eremiten am Camposanto in Pisa)

Wenn wir ihn [unseren Heiland] nicht durch Liebe und Sehnsucht in diesem Leben wahrnehmen, können wir ihn im ewigen Leben nicht schauen.
(Brief 32, an Iacomo da Padova)

Die selbstsüchtige Liebe raubt uns das Hochzeitsgewand… und sie nimmt uns die heilige Sehnsucht nach Gott.
(Brief 215, an einige Frauenklöster)